Informationen aus der Selbsthilfegruppe
Wir sind eine Interessenvertretung für Asbesterkrankte und deren Angehörige.Die Asbestose Selbsthilfegruppe Kassel-Borken-Nordhessen e.V. ist ein Zusammenschluss von Menschen, die mit dem Schadstoff Asbest mittelbar und unmittelbar beruflich zu tun hatten und meist auch an einer Asbesterkrankung leiden.
Am 03.01.2007 wurde der Verein von 7 Personen in Kassel gegründet und zählt inzwischen mit fast 150 Mitgliedern aus Nordhessen und darüber hinaus zu den größten Selbsthilfegruppen im Bundesverband der Asbestose Selbsthilfegruppen in Deutschland.
Asbesterkrankungen sind die Berufserkrankungen Nr.1, mit mehr Todesfällen als jede andere Berufserkrankung.
In Deutschland starben in 2015 ca. 1600 Menschen, in Europa mehr als 10.000 und weltweit über 150.000 Menschen an Asbesterkrankungen. Die Dunkelziffer ist dabei relativ hoch. Man rechnet bei den Erkrankungen, dass die „Spitze des Eisbergs“ erst 2020-2025 erreicht sein wird. Das liegt daran, dass zwischen dem Zeitpunkt der Schädigung und dem Ausbruch der Erkrankung mehrere Jahrzehnte liegen können.
Asbest ist eine stille Katastrophe, sie wird öffentlich kaum wahrgenommen, ist aber heute noch immer hochaktuell, denn in vielen Gebäuden ist Asbest als beliebter Dämm- und Brandschutzstoff, in Spachtelmassen, Fließen- und Fußbodenkleber sowie in Asbest-Zementprodukten (Eternit), noch verbaut.
Alle Arten von Asbestfasern sind für Menschen krebserzeugend. Asbest verursacht Krebs- erkrankungen in Lunge, Kehlkopf, Eierstock sowie Mesotheliome der Pleura (Lungenfell) und des Bauchfells.
Berufliche Expositionen bestehen bzw. bestanden vor allem im Asbest-Bergbau, im Baugewerbe, bei der Herstellung bzw. Verarbeitung von Isolierungen für Heizungs- und Elektroleitungen, von Bedachungen, Bremsbelägen, Asbest-Zement, Textilien, Brandschutz, beim Schiffsbau und in Kraftwerken.
Die allgemeine Bevölkerung kann auch durch verwitterndes asbesthaltiges Baumaterial oder bei Renovierungen im eigenen Haushalt exponiert werden.
Die inzwischen bundesweit tätigen Asbestose Selbsthilfegruppen leisten öffentliche Aufklärungsarbeit, um Personen vor Asbestkontakten zu schützen. Sie fördern den Gedanken- und Erfahrungsaustausch zwischen Erkrankten und Angehörigen. Sie informieren über Vorsorge, Therapien, medizinische Behandlungen und ergänzende alternative Heilmethoden. Sie unterstützen die Betroffenen bei der Auswahl von Fachärzten und Fachkliniken sowie bei Kontakten zu den Unfallversicherungsträgern zur Anerkennung von Berufskrankheiten und entsprechenden Leistungen wie Reha-Maßnahmen und Rente.
Neue InformationsbroschüreDie Asbestose Selbsthilfegruppe Kassel-Borken-Nordhessen e.V. hat eine Broschüre erstellt und veröffentlicht mit dem Titel
"Sicherer Umgang mit Asbest im privaten Bereich".Diese Broschüre gibt Hinweise bei Abbruch-, Sanierungs- und Instandhaltungsarbeiten, inbesondere für Gebäude, die zwischen 1960 und 1993 errichtet oder umgebaut wurden und mit Asbest belastet sind.
Die Broschüre ist kostenlos erhältlich bei
- Auf dem 59. Hessentag in Bad Hersfeld
- Stadtverwaltung der Stadt Borken (Hessen)
- 1. Vorsitzenden Heinz-Peter Sattler
oder kann
hier runtergeladen werden.
Die Broschüre wurde gefördert durch die "Selbsthilfe-Fördergemeinschaft der Ersatzkassen Hessen"